Immer öfter werden am Zabel-Krüger-Damm auch LKWs geparkt. Das sorgt nicht nur für noch weniger Sicht für überquerende Fußgänger und eine noch schmalere Fahrbahnbreite - es behindert auch Busse beim Anfahren der Haltestelle:

Es fehlen Radverkehrsanlagen

Mobirise

Am Zabel-Krüger-Damm existiert lediglich ein Streifen Radweg von 280 Metern Länge auf einer Straßenseite, welcher zusammen mit Fußgängern auf dem Bürgersteig geführt wird. Viele Radfahrer meiden den ZKD aufgrund der drohenden Gefahr. Der Büchenbronner Steig bietet als Fahrradweg keine sichere Überquerung über den Zabel-Krüger-Damm. Wie gefährlich die Situation ist, zeigt dieses Video:


Eine unserer zentralen Forderungen ist ein beidseitiger Fahrradweg in Form eines Radfahrstreifens oder Schutzstreifens. Die laut Regelwerken [1] erforderlichen Mindestmaße können dabei vollständig eingehalten werden. Der Zabel-Krüger-Damm weist eine Gesamtbreite von etwa 18 Metern auf (Fahrbahn plus Seitenstreifen und Gehwege). Der bisher ungenutzte Raum auf dem Seitenstreifen zwischen den Bäumen könnte als Parkfläche genutzt werden. Dies würde Platz für einen Fahrradstreifen in jede Richtung schaffen. Einige Parkplätze würden wegfallen. Große Umbaumaßnahmen wären nicht nötig. Viele Bereiche zwischen den Bäumen sind bereits gepflastert und manchmal parken Autos dort bereits mit einer Hälfte auf dem Bürgersteig. 

Die folgende Skizze illustriert ein mögliches Verkehrskonzept:

Mobirise

Die erforderlichen Mindestmaße betragen [9-12]:

    • Gehweg 2 m

 mit mindestens 50 cm Seitenstreifen zum fließenden Verkehr

    • Sicherheitsstreifen von 25-50 cm 

    • Fahrradschutzstreifen von mindestens 1,25 m

    • Fahrbahn von mindestens 4,50 m, optimal mindestens 5,55 m 

Der ruhende Verkehr (90% der abgestellten Autos werden nur 10% des Tages bewegt), nimmt gebührenfrei öffentlichen Raum ein – auf Kosten der Sicherheit. Durch Tempo 30 und ein Halteverbot auf dem Zabel-Krüger-Damm hätten auch AutofahrerInnen, die aus den Seitenstraßen kommen, eine bessere Sicht und ein geringeres Kollisionsrisiko. Tempo 30 hat nachweislich keinen negativen Einfluss auf die „Fließfähigkeit“ des Autoverkehrs, sorgt aber für mehr Sicherheit und weniger wahrgenommen Lärm. Temporeduzierung und Fahrradstreifen sind wichtige Schritte auf dem Weg der Mobilitätswende. Diese wird ausdrücklich vom Mobilitätsgesetz Berlin gefordert. Leider ist Reinickendorf Schlusslicht in Sachen Mobilitätsgesetz, einen FahrRat gibt es als einzigen Bezirk hier nicht. So wurden allein 2018 nur 117.775,74 € aus dem Fördertopf aus Reinickendorf abgerufen. In Friedrichshain-Kreuzberg dagegen waren es 1.398.570,64 € – also beinahe zwölfmal mehr.

Dabei ist der Anteil des Radverkehrs in Berlin in den vergangenen 5 Jahren von 13 auf 18 Prozent gestiegen. Der PKW-Verkehr sank im gleichen Zeitraum von 30 auf 26 Prozent. Das wichtigste Verkehrsmittel ist der Fußverkehr (30 Prozent). Das zeigt eine aktuelle Haushaltsbefragung des Senats unter 40.000 Berlinern/innen.

Es ist irrwitzig, dass Autos auf dem Zabel-Krüger-Damm wie auf einem privaten Parkplatz kostenlos so abgestellt werden dürfen, dass fließender Verkehr nicht mehr gefahrlos stattfinden kann. 

Hier nicht zu handeln bedeutet: Die Bequemlichkeit wird der Sicherheit vorgezogen.

Quellen:

[1] RASt: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV): Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen RASt 06 (R 1), Ausgabe 2006, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV): Empfehlungen für Fußgängerverkehrsanlagen (R 2), Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV): Empfehlungen für Radverkehrsanlage, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV): Empfehlungen für Radverkehrsanlagen



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